Podcast: Menschliche Wahrnehmung

Die Grenzen unserer menschlichen Wahrnehmung In diesem Videopodcast widmet sich Kameratrainer Lutz Dieckmann der menschlichen Wahrnehmung. Denn darauf haben Filmemacher ganz besonders zu achten. Sie müssen verstehen, wie der Mensch „tickt“. Die menschliche Wahrnehmung ist ein faszinierendes, aber auch fehleranfälliges System. Täglich verlassen wir uns auf unsere Sinne – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken – um die Welt um uns herum zu verstehen. Doch genau diese Sinne können uns leicht täuschen.

Warum ist das so? Unsere Wahrnehmung ist keine objektive Abbildung der Realität, sondern ein Produkt unseres Gehirns. Es interpretiert Sinneseindrücke anhand von Erfahrungen, Erwartungen und dem Kontext. Visuelle Illusionen, zum Beispiel, zeigen deutlich, wie leicht das Gehirn falsche Informationen „ergänzt“. Farben erscheinen unterschiedlich, je nach Umgebung, Formen werden verzerrt wahrgenommen – obwohl sie objektiv gleich sind. Auch im Alltag beeinflussen kognitive Verzerrungen unser Denken: Wir neigen dazu, Informationen zu bevorzugen, die unsere Meinung bestätigen (Bestätigungsfehler), oder schließen von Einzelfällen auf das große Ganze (Verfügbarkeitsheuristik).

Diese Denkfehler helfen dem Gehirn, schnell zu reagieren – führen aber oft zu Fehleinschätzungen. Ein weiterer Faktor: Unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt. Wenn wir uns auf etwas Bestimmtes konzentrieren, blenden wir unbewusst andere Reize aus – bekannt als „selektive Wahrnehmung“. Das macht uns anfällig für Täuschung, Manipulation oder Irrtümer. Fazit: Die menschliche Wahrnehmung ist nicht unfehlbar. Sie ermöglicht uns zwar, effizient zu handeln, doch ihre Grenzen führen dazu, dass wir uns oft täuschen lassen.

Wer diese Schwächen kennt, kann bewusster damit umgehen – sei es im Alltag, im Beruf oder beim Umgang mit Medien.